Der Pontiac Star Chief …..

Die Automobilmarke Pontiac gehörte zum Automobilhersteller General Motors zu dem auch die Marken Cadillac, Buick, Oldsmobile und Chevrolet gehörten.

Entstehung und Entwicklung bis 1970

Der Name „Pontiac“ wurde erstmals von den seit 1906 bestehenden Pontiac Spring & Wagon Works benutzt. Dieser Name geht auf Chief Pontiac zurück, einen Häuptling der Ottawa-Indianer, der im 18. Jahrhundert Anführer im Kampf gegen die damalige britische Kolonialherrschaft war. Die Fahrzeuge wurden zwischen 1908 und 1926 unter der Marke Oakland hergestellt. Das erste Fahrzeug der Marke Pontiac wurde 1926 von General Motors als eine billigere Variante des Oakland Motor Car herausgebracht. Pontiac war neben LaSalle, Marquette und Viking eine von vier neuen Marken von GM, mit der Lücken im Modellprogramm geschlossen werden sollten. Die anderen Marken wurden wieder aufgegeben, während Pontiac die Marke Oakland ab 1931 vollständig ersetzte.

In den folgenden drei Jahrzehnten vertrat Pontiac im General-Motors-Konzern die bürgerliche Mittelklasse. Damit war Pontiac oberhalb von Chevrolet positioniert, wo die preisgünstigen Einstiegsmodelle angeboten wurden, aber unterhalb der gehobenen Marken Oldsmobile, Buick und Cadillac. Mitte der 50er Jahre geriet Pontiac unter Druck, als Chevrolet luxuriösere Wagen und auch erstmals einen V8-Motor anbot. Ein Ausweichen nach oben war nicht möglich, dort saßen schon die Konzernmarken Oldsmobile und Buick.

Pontiac wurde daraufhin als die Sportmarke von General Motors positioniert. Die Modelle Bonneville (1957), LeMans (1961), Grand Prix (1962), GTO (1964) und Firebird (1967) zeigten schon durch ihre Namensgebung den sportlichen Anspruch.

Die Modellreihe Pontiac Star Chief

Der Pontiac Star Chief war ein von dem US-amerikanischen Automobilhersteller General Motors unter der Automobilmarke Pontiac gebautes Modell der oberen Mittelklasse, das von 1954 bis 1966 angeboten wurde. Auf dem amerikanischen Markt wird das Fahrzeug der Full-Size-Klasse zugeordnet. Die Namensgebung folgte der Geschichte der Marke Pontiac und in der frühen Modellgeschichte schmückte ein Indianerkopf die Motorhaube.

1954 führte Pontiac zusätzlich zum Chieftain, dem für etliche Jahre einzigen Modell der Marke, den neuen Star Chief mit längerem Radstand als Spitzenmodell ein. Wie der kleinere Chieftain besaß der Star Chief eine wuchtige Pontonkarosserie, die auf der GM A-Plattform basierte, mit ausgeformten hinteren Kotflügeln und einer Motorhaube, die mit ihrem spitz zulaufenden Aufbau an die Alligatorhauben erinnerte. Die Länge wurde erreicht, indem der Rahmen im Heck des Chieftain nach der Hinterachse um rund 280 mm (11 Zoll) verlängert und mit längeren Heckblechen versehen wurde. Neues Designmerkmal des Modelljahres waren ein über die gesamte Fahrzeuglänge gezogener Speer, der am hinteren Kotflügel nach unten lief und die Radabdeckungen bis zur hinteren Stoßstange einschloss.

 

Unser Star Chief aus dem Jahr 1955 wurde im Vergleich zum Modelljahr 1954 komplett überarbeitetet. Der Wagen war wesentlich schlanker und niedriger. Die ausgeformten hinteren Kotflügel waren ebenso verschwunden wie die Alligatorform der Motorhaube. Geblieben war das Haifischmaul und dem Wagen wuchsen kleine Heckflossen. Auch diese Generation basierte auf der um 280 mm (11 Zoll) verlängerten A-Plattform des Chieftain. Neu waren auch die Panorama-Windschutzscheiben. Typisch für die 1955er Pontiacs ist das Design mit zwei breiten „Silver Streaks“, die über die Länge der Motorhaube laufen. Die Motorhaubenverzierung des Indianerkopfes bestand aus bernsteinfarbenem Kunststoff, der beim Einschalten der Scheinwerfer leuchtete. Der Star Chief war mit Bremskraftverstärker und Servolenkung bestellbar. Eine Klimaanlage war gegen Aufpreis ebenfalls zu haben.

Zu den aus dem Vorjahr bekannten Karosserieformen war ein 3-türiger Kombi hinzugekommen, der dem Chevrolet Nomad ähnelte und auf dem kürzeren Fahrgestell des Chieftain als Custom-Modell Serie 27 angeboten wurde. Die größte Änderung aber betraf den Antrieb: der alte, seitengesteuerte Reihenmotor war weggefallen und wurde durch einen neuen V8-Motor mit OHV-Ventilsteuerung ersetzt. Der 4706 cm3 (287,2 in3) große Motor leistete 173 bhp (127 kW) bei 4400 min−1 mit Handschaltung oder 180 bhp (132 kW) bei 4600 min−1 mit Automatik. Fast 200.000 Star Chief verließen das Werk.

 

In den Jahren 1956 und 1957 folgten noch einige optische Änderungen und technische Änderungen am Motor. Der V8 im Star Chief leistete nun 244 oder 270 bhp (179 und 199 kW) und hatte einen Hubraum von 5686 cm3 (347 in3). Leistungsstärkster verfügbarer Motor war die mit drei Doppelvergasern bestückte Tri-Power-Variante mit 290 bhp bei 5000 min−1. Damit beschleunigte der Wagen in 8,5 Sekunden auf knapp 100 km/h.

Der Bonneville war das luxuriöseste Star Chief Modell und kostete 5782 US-Dollar. Dafür war der Wagen aber ab Werk bereits mit einer langen Liste an Extras ausgestattet. So gehörte auch ein größerer Motor mit Einspritzanlage von Rochester dazu, welcher 315 bhp leistete und den Wagen in 8,1 Sekunden auf rund 100 km/h beschleunigte. Die Höchstgeschwindigkeit wurde mit 130 mph (ca. 210 km/h) angegeben. Weitere Serienausstattungen des Bonneville waren unter anderem eine Servolenkung, Bremskraftverstärker, ein „Strato Flight“ genanntes Automatikgetriebe, Sitzheizung, ein Radio mit elektrischer Antenne.

1958 gab es ein komplett neues Styling, dennoch blieb das Modell nur ein Jahr im Programm. Das Fahrzeuge basierten nun auf der GM B-Plattform und war damit ein Schwestermodell zum Chevrolet Impala, dem Oldsmobile 88 und dem Buick Special. Der Wagen erhielt Doppelscheinwerfer, Panoramascheiben hinten und noch breitere Seitenstreifen im Bereich der Heckflossen. Die Karosserie war deutlich länger und niedriger. Sie verfügte über ein neues Wabengrill-Design. In den vorangegangenen Modelljahren trug die Front, wie bei allen anderen Fabrikaten und Modellen auch, Einzelscheinwerfer. Mit der Vorstellung des Eldorado Brougham führte Cadillac 1957 Doppelscheinwerfer ein, bei denen das Fahrlicht und das Fernlicht getrennt wurden, um eine bessere Ausleuchtung zu erhalten. Dafür musste jedoch das Zulassungsgesetz der USA geändert werden.

Auch der V8-Motor wurde nochmals vergrößert und leistete nun 255 und 285 bhp (187,5–210 kW) bei einem Hubraum von 6063 cm3 (347 in3). Die Tri-Power-Variante leistete 300 bhp bei einem Aufpreis von rund 93 USD, für 500 USD gab es den Einspritzmotor mit 310 bhp.

 

1959 wurde Star Chief erneut komplett überarbeitet. Die Modelle wurden flacher und länger mit einem größeren Innenraum. Das Haifischmaul verschwand zugunsten eines zweiteiligen Kühlergrills in Form langgezogener Hufeisen mit eingesetzten Doppelscheinwerfern. In der Mitte blieb ein lackierter Steg. Die wuchtigen Flossen verschwanden und bildeten sich zu kleinen Finnen zurück. Die Rückleuchten wandelten sich von zwei runden Lampen zu breiten Lichtbändern im Heckblech.

Im Jahr 1960 wurde der neue Ventura eingeführt, und der Star Chief wurde danach auf viertürige Limousinen und Hardtops beschränkt. Es gab wenige stilistische Veränderungen. Anstatt des zweiteiligen, hufeisenförmigen Grills gab es einen durchgehenden mit waagerechten Chromstreifen. Die Heckflossen wurden etwas kleiner und die Rückleuchten rückten näher an die Heckklappe. Der Star Chief war ähnlich ausgestattet und angetrieben wie die preiswertere, etwas kleinere Ventura-Serie. Es die 4-türige Limousine und das Vista-Hardtop sowie die 2-türige Sportlimousine. Den Kombi gab es nur noch beim Catalina und Bonneville.

Der Motor blieb in der Größe unverändert, leistete jetzt aber 215 und 283 bhp (158 bzw. 208 kW), der Tri-Power-Motor nun 318 bhp.

 

Die neue Generation 1961 erhielt eine umfangreiche Modellpflege aber keine gänzliche neue Konstruktion. Neu war das Perimeterrahmendesign, welches die Fahrzeuge schmaler und leichter machte. Der Kühlergrill erhielt einen V-förmigen, lackierten Steg in der Mitte, wie es bereits das 1959er Modell hatte. Der Standard-V8 mit 6375 cm3 (389 in3) Hubraum leistete 215 bhp bei 3600 min−1 oder 267 bhp mit der 231 USD kostenden Hydra-Matic. Als Extra waren auch Versionen mit 230 oder 283 bhp verfügbar. Die Klimaanlage kostete 430 USD extra, Bremskraftverstärker 43 USD und elektrische Fensterheber 104 USD.

1962 gab nur wenige kosmetische Änderungen, wie z. B. der Scheinwerfer und des Frontgrills. Wie bei den anderen Pontiac-Serien wurde das 4-türige Hardtop als Star Chief Vista bezeichnet. Die mit manuellem Getriebe ausgestatteten Fahrzeuge hatten weiterhin einen V8 mit 215 bhp, während bei der Hydra-Matic nun der 283 bhp starke Motor Serie Standart war.

 

Für das Modelljahr 1963 stand wieder eine größere Überarbeitung an. Die Karosserien wurde gerader, Falten und Sicken der Seiten und auf den Hauen gab es nicht mehr. Die bisher nebeneinander liegenden Doppelscheinwerfer wurden durch übereinander liegende Exemplare ersetzt. Die A-Säule hatte keinen Knick mehr und wurde gerade Richtung Motorhaube geführt, womit die Panoramawindschutzscheiben der Vergangenheit angehörten. Die Heckflossen verschwanden fast gänzlich und trugen vertikale Rücklichter, deren Gehäuse sich in Stoßfängerhörnern fortsetzte. Auch legten die Fahrzeuge nochmals etwas in der Länge zu. Die Ausstattung enthielt den gleichen Umfang wie der Catalina und wurde um mehr Chromzierrat, einer besseren Polsterung und Scheibenwischer mit zwei Geschwindigkeiten ergänzt.

1964 waren die Änderungen wieder nur kosmetischer Art. Der Mittelsteg im Kühlergrill wurde spitzer und die unteren Doppelscheinwerfer wurden vom vorderen Stoßfänger umfasst. Die Karosserie wirkte kürzer, war aber dennoch gut einen Zoll länger. Die Serienleistung des kleinsten V8 stieg auf 235 bhp für den Handschalter. Wahlweise waren Leistungen bis 370 bhp möglich.

 

Die Überarbeitung 1965 beschränkte sich nicht nur auf die Vergrößerung des Radstandes um 25,4 mm (1") auf den alten Wert von 3150 mm, sondern formte die Karosserie in der modernen Coke-Bottle-Linie. Der unverändert 6375 cm3 große Motor leistete 256 bzw. 290 bhp (188–213 kW) bei 4600 min−1. Optional war der Motor mit 325 bhp bestellbar oder der sieben Liter mit bis zu 376 bhp. Die Modellnummer lautete nun 256 von der nur noch gut 30.000 Modelle für 3042 USD einen Käufer fanden.

1966 wurde das Auto in Star Chief Executive umbenannt, als erster Schritt zur Abschaffung des Namens, der Mitte der 1960er Jahre veraltet war. Im letzten Produktionsjahr gab es kaum stilistische Veränderungen. Als drittes Modell kam jedoch ein 2-türiges Hardtop-Coupé dazu und die gesamte Baureihe erhielt den Beinamen Executive. Es wurden noch einmal rund 45.000 Star Chief Executive hergestellt.

1967 wurde die Baureihe durch den Pontiac Executive abgelöst.

 

Insgesamt sind in 13 Jahren rund 850.000 Star Chief entstanden.



Quelle: Wikipedia